...sind Birgit und Hans-Werner.
Nachdem wir acht Jahre mit einer Kivit (6,80 m Länge, 1,20 m Tiefgang) an der Deutschen Nordseeküste gefahren sind, hatten wir mit der Zeit immer weniger Spaß am Wassersport mit festem Kiel in Tidegewässern. So kamen wir auf die Werft Northshore in Chichester (Südengland). Durch die teilweise flachen Tidengewässer in südenglischen und französischen Küstenregionen sowie dem herausfordernden Atlantik vor der Tür, baut diese Werft Schiffe, welche beiden Revieren gerecht werden.
Wir
Wir haben die Southerly 100 ganz speziell für unser Revier ausgesucht und in den folgenden Jahren auf diesem Schiff unser Segel-Glück gefunden. Als fünfjähriges Schiff haben wir „Foxy Lady“ übernommen und festgestellt, dass das Sägemehl vom Bau noch in den Schubladen und Backskisten war. Hervorragend in Schuss aber leider kaum gesegelt - deswegen wurde sie vom Eigner verkauft.
Das wenige Segeln sollte sich von nun an ändern.
Getauft auf den Namen „Jann“ hat sie uns an der gesamten deutschen Nord- und Ostseeküste, während Urlauben in der dänischen Südsee sowie auch auf Törns nach Helgoland jederzeit zuverlässig gute Dienste geleistet. Die Ausrüstung wurde immer weiter erweitert und so wurde „Jann“ auch für Fahrten ausgerüstet auf denen zuverlässige Sichtnavigation nur schlecht möglich ist. Durch komplett neue Navigationstechnik inklusive Radarantenne, Plotter mit Radar-Karten-Overlay und vollumfänglicher Kommunikation zwischen allen Geräten wie Echolot und Windex wurden Fahrten in Neumond-Nächten oder auch Törns nach Helgoland mit überraschend aufziehendem Nebel deutlich angenehmer.
„Unser ,Jann‘ hat uns
in keiner Situation
im Stich gelassen
- kein einziges Mal
in 23 Jahren.“
Bei Vereinsregatten durften wir nie als Motorsegler eingestuft werden, weil wir dann immer den ersten Platz gemacht hätten. Also stufte man uns bei den reinen Kielschiffen ein und da haben wir, sofern wir genug Wind hatten, trotzdem stets einen der ersten zwei Plätze belegt.
Das Segeln und Liegen an der Küste (ostfriesische Inseln, Harlesiel, Wangersiel etc.) war somit seit 1995 fester Bestandteil jeder Saison. Und auch wenn unser beider Berufe nicht immer den Spielraum gelassen haben, pünktlich bei Hochwasser an der Küste zu sein, war es immer das reinste Vergnügen mit 0,55 m Tiefgang auch noch bei extrem wenig Wasser und 10 Metern Schiff am Freitag nach Feierabend noch eine Insel zu erreichen.
„Durch Radar
wurde aus Blindflug
eine glasklare Sache“
„Neumond, Nebel... egal.“
Jetzt, zu Beginn unser beider Pensionierung, haben wir uns entschieden, diese wunderbare Southerly 100 zu veräußern, da wir uns für lange Törns in entfernteren Gewässern und in Erwartung mehrwöchigen Besuchs unserer Kinder auf unseren Reisen vergrößert haben.
„Zeit für neue
Abenteuer...“